Sommernachtsball "Der Bettelstudent" in Weimar - im Schillerjahr 2009

– Niemals, so war sich Friedrich Schiller sicher, würde es einer Frauenzimmerseele gelingen, die Stelle in seinem Herzen einzunehmen, die seine Freunde innehatte. Wie schnell hat sich das wohl geändert ;-)
– Friedrich im Liebestraum … als die Barcarole (von Jacques Offenbach) singend von Iris und Susi erklang
– und Friedrich gesteht singend -  Gern hab’ ich die Frauen geküsst -
und Henriette von Arnim erwidert aus singendem Herzen: Einer wird kommen ...
Friedrich (Nils) überreicht Henriette (Susi) eine Rose und es erklingt der Walzer „Es muss ein Stück vom Himmel sein“. Herren engagieren ihre Damen
und tanzen den Valse à trois temps, der später zum 6-Schritt-Walzer wurde, in LOD, eine Raumausrichtung der Tanzschritte, die ab 1875 in den Ballsälen modern wurde
fliegen in den Aeroplane Waltz (Wie ein Flugzeug im 19. Jahrhundert?)
tanzen hinein in den Valse à deux temps
… mit glis-sé chassé ;-)
und wiegen im Balancé Walzer
genießen den Walzer in Ronde
… und in Shadow- Fassung
und vollenden im 6-Schritt-Walzer, der der direkte Vorläufer des heutigen Wiener Walzers ist, diese anspruchsvolle Walzer-Choreografie
!! Mein allerhöchster Respekt für diese grandiose Leistung „meiner“ Tänzer, die neun verschiedene authentische Walzervariationen des 19. Jahrhunderts erlernt haben in insgesamt 8 Stunden verteilt auf drei Tage!! Lieben Dank auch an diejenigen, die im Kurs und nicht zum Ball diese schönen Walzer tanzten! Denn es stimmt: Walzer tanzen - muss ein Stück vom Himmel sein ... -
Frauen Freundschaft Freiheit – das prägt unseren Herrn Schiller, jedoch die Freiheit brachte ihm auch viele Schulden ein. Wie ein Bettelstudent?? Nun Jahre später - 1882 – wurde über einen Bettelstudenten in Polen eine Operette geschrieben. Tanzen wir hinein in diese Operette mit der GRAND POLONAISE
Grand Polonaise
Grand Polonaise
Grand Polonaise - die galanten Gegen-Promenaden in 'E'
Grand Polonaise - 'Push'
Grand Polonaise - “O” (sie) endet mit der Paar-Ronde, hm wie „Grand“ios ist diese Polonaise!
tanzen weiter einen Walzer
und bringen Koketterie in die spritzige Polka
Nun, August der Starke, der in Krakau zum König gekrönt wurde, lässt in seiner Abwesendheit seine Amtgeschäfte durch Oberst Ollendorf kontrollieren, während der polnische Adel immer mehr verarmt – so auch Gräfin Nowalska und ihre Tochter Laura. Ja, böse Zungen behaupten sogar, sie wären so arm, dass sie sich ein einziges TASCHENTUCH teilen müssten! (schnief ;-) Und nicht nur das, auch „die Kleider haben schon Risse, doch … das sieht man beim Tanzen nicht“ tröstet Laura ihre Frau Mama und singend bestätigt Gräfin Nowalska „ den Hunger spürt nur die Kanaille, denn der wahre Adel hält auf Taille'
Laura und Gräfin Nowalska singen ihre Gedanken von der Seele „Einkäufe machen sollten wir eigentlich, recht hübsche Sachen wären hier sicherlich, wenn unsre Mittel auch nicht erlauben das, müssen die Leute immer noch glauben das! Kaufen zwar nirgendwo, aber tun nur so!'
Oberst Ollendorf trifft ein von Reichstag in Polen und gibt zu Bericht „ Das war vor 5 bis 6 bis 7 Jahren in … na wo war das gleich … in … na in Dingsda, ach SCHWAMM DRÜBER. So wahr ich hier sitze, da habe ich mich mit einem ganzen Offizierskorps herumschlagen müssen, 25 Degenstiche und 30 Kugelschüsse. Ein Schuss ging HIER!!“ (man beobachte seinen Finger) „durch die Stirn und hinten wieder heraus!'
Die letzten Sekunden vor dem alles entscheidenden FÄCHERSCHLAG der schönen Laura
„Ach ich hab sie ja nur auf die Schulter geküsst ...“ Ihm „ist manches schon passiert, aber so etwas noch nicht, aber so etwas noch nicht!“ deshalb plant Oberst Ollendorf einen Racheakt, um die Nowalskas in aller Öffentlichkeit bloß zu stellen. Er inszeniert eine Hochzeit zwischen der schönen Laura und dem Bettelstudenten Symon, den er als Fürst Wybicky ausgibt und bezahlt. Schon treffen die ersten Hochzeitsgäste ein
und tanzen eine Cracovienne – die Krakauer Ballsaal-Mazurka – Galopp in der Sternfassung
Wirbeln in der Kreuzhandfassung der Cracovienne
setzten Akzente mit dem Krakowiak