Sommernachtsball "Der Bettelstudent" in Weimar - im Schillerjahr 2009

Der Coudraysaal - erbaut 1822, entworfen vom deutschen Architekten des Klassizismus Clemens Wenzeslaus Coudray - lädt ein zum SommernachtsBall
Herzlich Willkommen zur Ballnacht mit Mazurka, Cracovienne, Walzervariationen, Varsovienne, Quadrillen, Polkas, Triolett, Galopp, Anglaisen und Cotillons - mit Tänzen aus der beliebten StraußÄra und bekannten Melodien aus der Operette "Der Bettelstudent" (1882) und einem "Schiller" (250-jährig!) von Weimar
Die Eröffnung mit der Sachsen-Kurassier-Marsch-Polonaise
Der erste Walzer
Da fällt bei der Begrüßung sanft, ein Handschuh (Schillers Handschuh ;-) von schöner Hand ...
Herr Schiller, Ihr seid etwas überanstrengt vom vielen Dichten! Ihr solltet euch ein wenig ablenken mit ...
doch nicht mit Mephisto! Nein! Das ist doch Goethes Werk! Nun, ich meine mit etwas Tanzen?
Vielleicht ein Triolett? Nun, hier hat Herr - wie Friedrich Schiller selbst einmal sagte: eine Dame zum Bewundern (D1) und eine Dame um bewundert zu werden (D2). Triolett - das war eine beliebte Tanzformation im 19. Jahrhundert. Besonders nett für die Herren, denn wann hat man sonst offiziell diese Gelegenheit :-)
Triolett - Figur Ronde
Triolett "Ménage à trois
Triolett - Tour de main
Triolett - Tour de main
Was macht Herr Schiller denn nun??? Ah, er schreibt weiter an seinem Werk "Die Räuber". Da gibt es doch eine Anglaise mit Figuren, die sein Werk erzählen ...
Franz, zweitgeborener Sohn (H2), intelligent wie intrigant, liebäugelt mit seiner Dame (D2) und mit Amalia von Edelreich (D1), der Geliebten von Karl (H1), während Karl, der erstgeborene Sohn (H1) von Maximilian Moor - der spätere Räuberhauptmann - zum Studium in Leipzig ist - Demonstrationsset für die Anglaise-Figuren für das Balancé mit 2 Damen
Student Karl (H1) kehrt aus Leipzig zurück, wird durch einen verfälschten Brief von Franz (H2) vom Vater verstoßen und enterbt. Er verlässt mit Amalia von Edelreich (D1) Schloss Moor. - Paar 1 lead down and lead up auf Platz 2
Franz (H2) lässt seinen kränkelten Vater Maximlian Moor in einem Turm im Wald einsperren. Durch einen unerhörten Zufall lagern die Räubertruppen, die Karl (H1) ewige Treue geschoren haben, in demselben Wald, wo auch der Turm steht." Colonne en avant
... und durchbrechen die Linien
Diesen Tanz - Anglaise oder Englischer Tanz genannt - beobachtete Friedrich Schiller genau und schrieb seine Eindrücke darüber in einem Brief an seinen Freund Gottfried Körner. Dieser Brief wurde jedoch – heimlich - durch die Postbotin gelesen. Friedrich Schiller schrieb: "... der Englische Tanz ... ist das treffendste Sinnbild der behaupteten eigenen Freiheit und der geschonten Freiheit des anderen
– Oh! Sie wird von Herrn Schiller ertappt beim Lesen! Doch habe sie ja nur diesen (Tell)-Apfel aufheben wollen und da fiel der Brief zu Boden und er öffnete sich
"All zu straff gespannt zerspringt der Bogen!“ Oh, oh, haltet ein, Herr Schiller (oder Tell?? ;-) und tanzt mit uns den Wilhelm-Tell-Galopp, den J. Strauß I nach eurem Werk komponierte!
Wilhelm Tell Galopp – Herrensolo
– und Galopp der Paare 1
– und Galopp der Paare 2
– Der Cotillon – der Große Gesellschaftanz - nach Friedrich Engelmann von 1823. Er choreographierte ihn genau dort, wo Friedrich Schiller eine Privatlesung zu seinem Don Carlos abhielt - am Darmstädter Hof – Zahlreiche Tanzfiguren entstehen aus der großen Ronde wie in Figur 1: Die Promenaden
– Cotillon: Triumpbögen entstehen in Figur 2
– die Triumphbögen formen sich zur Triolett- Ronde
– und der nächste Triumphbogen wird getanzt aus der großen Ronde für die Paare 8 und 18 – hm, wie lieblich nach der Musik des Wiener Ländlers von Herrn Lanner ;-)
– Walzen im „Künstlerleben“ von J. Strauß
– Denken, dichten und tanzen – das verlangt nach einer kleinen Ruhepause, nicht wahr Herr Schiller!? – schon wetzen die Klingen der Schere ...
– Endlich habe ich sie … die Schiller-Locke!!! Und wir genießen frisch gebackene Weimarer Schillerlocken, hm lecker!